Hallo zusammen! Heute habe ich, Lydias „alter Herr“ einmal das Vergnügen, oder besser, die Aufgabe, den Blog zu ergänzen. Notwendig wird das einfach dadurch, dass schlyd derzeit viel um die Ohren hat, und in Sachen Eintragungen kein Land mehr sieht.
Berichten soll ich von zwei Dingen, wovon sich die eine Geschichte über mehrere Tage hinzog und somit nicht exakt datiert werden kann; während sich die andere heute zutrug. Doch der Reihe nach. Abgaben ohne Gewähr; meine Worte basieren auf im Gedächtnis haftenden Telefonaten sowie Chat-Protokollen.
Peruanische Logik, oder: Die Karre im Dreck
Um die Verbindung zwischen dem Establo und Huyro etwas einfacher zu gestalten, kaufte Americo einen neuen Kombi (neu = 12 Jahre alt). Der Typ ist unbekannt und spielt auch keine Rolle; er fährt jedenfalls. Manchmal. Wenn er nicht daran gehindert wird.
Als er wieder einmal vom Establo gen Huyro fahren sollte, gings gerade mal bis zu den „Nachbarn“ (ca. 400m vom Establo entfernt), dann war Schluss. Der Grund: Ein in die Straße geschaufelter Graben, dessen Funktion und Zweck sich zunächst nicht erschlossen. Was nun, was tun?
Mit ein paar Bohlen ist da viel getan, dachte man sich, und baute ein Brückenprovisorium. Dieses knirschte und ächzte unter der Last des Kombis, aber hielt. Dieses eine Mal. Ein zweites Mal wollte man es nicht darauf anlegen, das Schicksal nicht unnötig herausfordern. So entschloss man sich nach der Rückfahrt aus Huyro, den Kombi bei den Nachbarn in der Einfahrt stehenzulassen (weil die eh kein Auto haben) und die letzten 400m zum Establo zu Fuß zurückzulegen.
Am nächsten Tag wollte man wieder nach Huyro. Kein Problem, dachte man sich: Zu Fuß zum Kombi, einsteigen und losfahren. Aber man machte die Rechnung ohne die Bauarbeiter, die mittlerweile einen zweiten Graben zogen, der zwar, so verstand ich das jedenfalls, den Kombi nicht primär am Fahren gehindert hätte … wenn da nicht ein großer Haufen Erdaushub entstanden wäre … der sich nun vor dem Kombi auftürmte.
Abhilfen: Ein Mann, eine Schaufel, ein Brett. Der Mann trug mit der Schaufel in kürzestmöglicher Zeit so viel wie möglich vom Erdhaufen ab. Da man aber unter Zeitdruck stand (in Huyro musste der Bus erreicht werden), behalf man sich am Ende mit einem Brett, das die Schräglage des Kombis beim Überwinden des Resthaufens soweit minderte, dass dieser nicht um- und mit der linken Seite an einen dastehenden Mast fiel.
Die generelle Lösung des Problems nahte aber in Form der Planung zweier Brückenbauten, für die die Gräben die Fundamente aufnehmen sollten. Das wäre ja nun zu schön, um wahr zu sein, und so kam es, wie es kommen musste: Nach 2…3 Tagen sah es verdächtig nach Baustopp an den halbfertigen Fundamenten aus. Angeblicher Grund: Geldmangel (hier fehlte eben die deutsche Gründlichkeit bzgl. Planung: Erstmal anfangen; irgendwie geht’s dann schon weiter).
Jetzt wurde es den Insassen des Establos zu bunt: 1. war ihnen der eigene Weg nach Huyro abgeschnitten, 2. wohnen draußen im Establo resp. dessen Nähe auch Familien mit kleinen Kindern und sehr alten Leutchens, die auch mal medizinische Versorgung brauchen könnten. Also stürmten die Volontäre ins sog. Municipal, so ner Art Gemeindehaus, wo sie all ihr Spanisch zusammennahmen, um den Bürgermeister zusammenzusch… äh, deutlich zu bereden, es möge sich was tun. Der holte sich die verantwortlichen Bauingenieure zu einem eindringlichen Gespräch, das diese wiederum ihren Arbeitern vermittelten. Und siehe da: Die Arbeiten wurden wieder aufgenommen, die Fundamente betoniert. Jetzt brauchen die angeblich 28 Tage zum Aushärten – bleibt die Frage, wie hoch da der Zementanteil in der Mischung war.
Sonntag, 25. November 2007
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